Schon seit langem nutzen die Menschen die Ressourcen natürlicher Thermalquellen. Moderne Technologien machen es möglich, eine ganze Stadt mit heißem Wasser aus Quellen zu beheizen, und die Hauptstadt Islands ist ein Beispiel dafür.
Anleitung
Schritt 1
Die Hauptstadt Islands ist Reykjavik. Sie wurde Ende des 9. Jahrhunderts gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit aus einer Einwanderersiedlung zu einer Metropole. Heute beträgt die Bevölkerung der Hauptstadt etwa 120.000 Menschen.
Schritt 2
Der Name Reykjavik bedeutet wörtlich Rauchbucht. Die Stadt erhielt diesen Namen wegen der Wasserdampfwolken, die aus den heißen Quellen aufsteigen. Tief im Inneren der Erde erwärmt sich Wasser auf hohe Temperaturen und kann durch Risse und Risse in der Erdkruste an die Oberfläche steigen. Island ist ein solcher geografischer Ort, an dem Wasser in Form von Thermalquellen und Dampf seinen Weg findet. Die Insel ist Teil des vulkanisch aktiven Mittelatlantischen Rückens, der zwei tektonische Platten trennt.
Schritt 3
Island verfügt über das weltweit größte und fortschrittlichste geothermische Fernwärme- und Wasserverteilungssystem, das den höchsten internationalen Standards entspricht. Geothermische Gebiete in der Nähe von Reykjavik liefern Warmwasser für Kraftwerke, die täglich 95 % der Gebäude der Stadt mit Strom und Wärme versorgen. Typischerweise verwenden Pflanzen Wasser aus Quellen mit höheren und niedrigeren Temperaturen für unterschiedliche Bedürfnisse.
Schritt 4
Wasser mit einer niedrigeren Temperatur von bis zu 150 ° C wird als Warmwasser für die Bevölkerung bereitgestellt und über das städtische Verteilnetz, das aus mehr als 1.300 km Rohrleitung besteht, auch zum Heizen von Gebäuden verwendet. Zur Stromerzeugung wird Wasser mit einer höheren Temperatur ab 200 ° C verwendet. Abwasser muss Wärmetauscher und Kläranlagen passieren, bevor es in das städtische System gelangt. Bei diesem System wird gekühltes Wasser durch Zugabe von heißem Wasser erhitzt oder direkt in die Kanalisation abgeleitet.
Schritt 5
Rund 65 Millionen Kubikmeter Warmwasser werden jährlich produziert, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Das Heizen verbraucht 85 % des Wassers, Baden und Waschen machen 15 % aus. In Reykjavik werden nicht nur Häuser beheizt, sondern auch Schwimmbäder, Gewächshäuser sowie 740.000 Quadratmeter Straßen und Gehwege, auf denen sich Schnee ansammelt. Im Süden der Hauptstadt wurden riesige Container gebaut, die 20 Millionen Liter Warmwasser für den Winter fassen.