Am 15. August 2012 gaben die russischen Medien folgende Nachricht bekannt: „Der Leiter des Weltraumforschungs- und Produktionszentrums. Chrunitschew, Wladimir Nesterow trat zurück. Was hat eine Person dazu gebracht, einen so hohen Posten zu verlassen?
Wladimir Nesterow, der seit 2005 das Amt des Leiters des Zentrums innehat, schrieb eine an den Präsidenten der Russischen Föderation gerichtete Erklärung, in der er den Grund für seine Entlassung angab - "aus freien Stücken". Aber ist es wirklich so?
Es ist bekannt, dass die "Weltraumindustrie" in letzter Zeit einige Rückschläge erlitten hat. So sind beispielsweise 2010 drei Satelliten gleichzeitig im Pazifischen Ozean ertrunken, im Februar 2011 wurde die Raumsonde GEO-IK aufgrund von Problemen beim Betrieb der Breeze-KM-Oberstufe in eine Off-Design-Umlaufbahn gebracht. Am 18. August desselben Jahres konnte die Rakete keinen weiteren Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn bringen. Kurz gesagt, 2011 war reich an Rückschlägen.
Und am 6. August 2012 konnte die Proton-M-Rakete die Weltraumkommunikationssatelliten Express-MD2 und Telecom-3 nicht in eine Transferbahn bringen. Das Problem war die Bedienung der Oberstufe, die statt der versprochenen 18 Minuten nur 7 Sekunden funktionierte. Derzeit wird die Kommunikation nur mit einem der gestarteten Satelliten unterstützt - Telecom-3.
Nach diesen Vorfällen hielt der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew ein Treffen ab, das den Problemen der russischen Raketen- und Raumfahrtindustrie gewidmet war. Bei dem Treffen sprach Dmitry Anatolyevich die Problemlösung bei der Arbeit von Roskosmos an und wollte herausfinden, wer für die Störungen beim Start von Satelliten verantwortlich ist. Das Hauptproblem, so der Ministerpräsident, sei der Mangel an Nachwuchs sowie die generelle Verschlechterung des „Faktors Mensch“.
Laut Experten hat Vladimir Nesterov einen sehr vernünftigen Schritt gemacht. Mit seiner Entlassung nahm er damit die Schuld am Scheitern von Projekten auf sich. Damit wehrte er die Bedrohung durch andere ab und stoppte die Suche nach den Schuldigen.
Nesterov wird jedoch nicht vollständig von den Konten des Zentrums als wertvoller Mitarbeiter abgeschrieben. Laut Interfax wurde er zum Generaldesigner ernannt.