Das Wort „Zirkus“kommt vom lateinischen Zirkus – „rund“. So weist der Name dieser Art von darstellender Kunst auf die Form eines Kreises hin. Das Zirkusgebäude und die Halle, in der die Aufführung stattfindet, und die Arena, die ihr Zentrum ist, haben diese Form.
Die Form des Kreises steht in direktem Zusammenhang mit der Entstehung und Geschichte der Zirkuskunst.
Zirkusgeschichte
Die ersten Zirkusse entstanden im antiken Rom. Dies waren jedoch keine Zirkusse im modernen Sinne, Turner und Akrobaten traten dort nicht auf. In antiken römischen Zirkussen wurden Wagenrennen und Pferderennen veranstaltet. In der modernen Welt wird das griechische Wort "Hippodrom" verwendet, um den Ort solcher Wettbewerbe zu bezeichnen.
Die Geburtsstunde des modernen Zirkus fand Ende des 18. Jahrhunderts in London statt und wurde auch mit dem Pferdesport in Verbindung gebracht. Der Schöpfer des neuen Zirkus - der Engländer Philip Astley - war Reiter, daher war die Grundlage der Spektakel, die er den Besuchern seines Hauses bot, gerade die Demonstration reiterlicher Tricks, obwohl solche Zahlen bereits durch akrobatische Skizzen ergänzt wurden.
Später erweiterten Astley und seine Anhänger das Zirkusprogramm um Auftritte von Seiltänzern, Jongleuren, Clowns, und doch blieben Reiternummern etwa hundert Jahre lang das Hauptthema der Zirkusvorstellungen. Die Struktur der Zirkusarena wurde im Hinblick auf die Leistungen der Reiter gestaltet.
Reitertricks im Zirkus
Pferde sollten ruhig und regelmäßig laufen. Dies kann bei Vorhandensein von Ecken nicht erreicht werden, daher sollte die Arena diese nicht haben, d.h. es sollte rund sein.
Die Bequemlichkeit der Darbietung der Reiter wurde nicht nur durch die Form der Zirkusarena bestimmt, sondern auch durch ihre Größe. Der Durchmesser der Arena wurde 1807 beim Franconi Circus in Paris eingerichtet und hat sich seitdem nicht verändert. Es bleibt jetzt gleich. Der Durchmesser der Arena beträgt in allen Zirkussen der Welt, egal in welchem Land sie sich befinden, 13 Meter (im englischen Maßsystem - 42 Fuß). Dieser Durchmesser wird durch die Gesetze der Physik bestimmt, auf deren Grundlage Reitkunststücke gebaut werden.
Die darauf wirkende Fliehkraft hängt vom Durchmesser des Kreises ab, auf dem das Pferd läuft. Die Zentrifugalkraft wiederum bestimmt den Winkel, in dem der Körper des Pferdes beim Laufen in Bezug auf die Arena geneigt wird. Mit einem Durchmesser von 13 m ist der Winkel optimal für den Reiter, der beim Stehen auf dem Hinterteil des Pferdes das Gleichgewicht halten muss.
Für Illusionisten, Turner, Akrobaten, Clowns und andere Zirkusartisten spielen die Form der Arena und ihre Größe keine grundsätzliche Rolle. Für sie ist jedoch auch die Unveränderlichkeit der Form und Größe der Arena in allen Zirkussen der Welt wichtig. Dadurch müssen die in einem bestimmten Zirkus inszenierten Nummern während der Tour nicht speziell angepasst werden.