Die U-Bahn lässt sich nicht den gängigsten Verkehrsmitteln zuordnen. Etwas mehr als anderthalbhundert Städte auf dem Planeten können sich einer solchen unterirdischen Struktur rühmen. In denselben Städten, in denen die U-Bahn längst zum Alltag gehört, versuchen die Behörden oft, den Bahnhöfen ein attraktives Aussehen zu verleihen, um das einige Kulturerbestätten beneiden mögen. In Pjöngjang befindet sich laut Experten die tiefste Metro der Welt.
Die tiefsten U-Bahn-Stationen
Es gibt mehrere U-Bahn-Stationen auf der Welt, die behaupten, die tiefsten zu sein. Einer davon ist der Bahnhof Arsenalnaya in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Tiefe beträgt etwas mehr als hundert Meter. Aber die Station ist unter einem Hügel gebaut, daher sind sich Experten nicht einig, ob sie ihre Tiefe relativ zur Erdoberfläche oder relativ zum Meeresspiegel betrachten sollen.
Und was ist mit der russischen Metro? Auch die Station Admiralteyskaya in St. Petersburg ist mehr als hundert Meter tief. Höchstwahrscheinlich wird diese U-Bahn-Anlage die bisher tiefste in Russland sein. Es ist der Station Park Pobedy in Moskau unterlegen. Seine Tiefe beträgt etwa 90 Meter.
Was die durchschnittliche Tiefe der Stationen angeht, gilt St. Petersburg in dieser Hinsicht immer noch als einer der Weltmarktführer.
U-Bahn von Pjöngjang
Einige Experten gehen davon aus, dass die tiefste U-Bahn der Welt in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang gebaut wird. Es gibt Informationen, dass die Tiefe der Bahnhöfe im Durchschnitt zwischen 110 und 120 Metern variiert, und an einigen Stellen im Verlauf ihrer Fahrt fahren die Züge sogar bis auf 150 Meter ab.
Die U-Bahn in Pjöngjang ist mit großem Pomp geschmückt und dient weitgehend ideologischen Zwecken. Die Stationsnamen sind mit revolutionären Themen verbunden. Die im Stil des sozialistischen Realismus gestalteten Bahnsteige und Lobbys der Bahnhöfe sind reich an Vergoldungen und Mosaiken, die vom Wohlstand des kommunistischen Korea zeugen sollen.
An Bahnhöfen und in Waggons findet man oft Porträts der Führer des Landes. Doch Werbung in der nordkoreanischen U-Bahn findet man nicht.
Die U-Bahn von Pjöngjang umfasst nur zwei Linien, die in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in Betrieb genommen wurden. Die Länge der Bahnstrecke beträgt etwas mehr als zwanzig Kilometer. Das Rollmaterial jedes Zuges besteht aus vier Waggons von jeweils zwanzig Metern Länge. Die Abmessungen des Zuges entsprechen der Länge des U-Bahnsteigs.
Das Beleuchtungssystem der Aufzüge ist recht originell: Die Lampen in der Pjöngjang-U-Bahn sind nicht in Wände und Decke eingelassen, sondern in die Rolltreppen selbst eingebaut. Nur wenige Stationen sind für ausländische Touristen geöffnet, Besucher aus anderen Ländern dürfen andere Teile der U-Bahn nicht betreten. Vielleicht liegt das daran, dass die U-Bahn im Land von strategischer Bedeutung ist - sie kann als Luftschutzbunker genutzt werden.