Mexiko ist ein helles und gut gekleidetes Land. Sein nationaler Geschmack kommt auch in seiner traditionellen Tracht zum Ausdruck. Echte Mexikaner müssen einen bunten Poncho, einen breitkrempigen Sombrero-Hut und leichte Guarachi-Sandalen im Kleiderschrank haben.
Poncho - Traditioneller mexikanischer Stil
Poncho ist das erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man mexikanische Kleidung erwähnt. Dieser Artikel ist ein farbiger Umhang, der aus einem rechteckigen Stück Stoff mit einem Loch in der Mitte besteht. Diese Kleidung war im Leben der mexikanischen Indianer, der Inka- und Mapuche-Stämme üblich. Die Ornamente und Farben der Ponchos verrieten den sozialen Status des Besitzers, seine Stammeszugehörigkeit und sogar die Zusammensetzung der Familie. Auch Amulette vom bösen Blick und Fluch wurden oft auf den Stoff gelegt. Die feinsten Stoffe wurden von den männlichen Webern hergestellt, während die raueren, lässigeren Kleidungsstücke von den Frauen gewebt wurden. In Mexiko werden Ponchos mit langen weißen Hemden und weißen Hosen getragen.
In Europa ist diese Kleidung seit Mitte des 20. Jahrhunderts populär geworden. Anfangs wurden helle Umhänge zu einem Hippie-Accessoire, später drangen sie auf die Laufstege modischer Hauptstädte. Der Höhepunkt der Popularität traditioneller mexikanischer Kleidung kam in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ponchos kehrten Anfang der 2000er Jahre zur Mode zurück, aber auch jetzt erscheinen diese Kleidungsstücke regelmäßig in den Kollektionen von Modedesignern.
Moderne Ponchos haben viele Varianten - sie können aus Wolle und dünneren Stoffen genäht werden, haben Quasten und Gürtel, reichen bis zur Taille oder bis zum Knie.
Sombrero - mexikanischer Nationalhut
Der Sombrero ist Teil der mexikanischen Volkstracht. Dieser Kopfschmuck ist ein breitkrempiger Hut mit einer hohen Krone. Die Hutkrempe ist meist nach oben gebogen. An der Unterseite befindet sich eine Schnur oder ein Band, das unter dem Kinn gebunden wird. Mexikanische Bauern tragen Strohsombreros, während wohlhabendere Städter Filz-, Samt- oder Filzhüte bevorzugen. Früher war dieser Hut ein Indikator für Reichtum - die Reichen trugen Hüte, die mit bunten Mustern, Spitzen und Goldfäden bestickt waren. Der Ursprung dieser Hüte ist übrigens nicht mexikanisch, sondern spanisch. Hüte mit breiter Krempe schützten spanische Hirten vor der Sonne. Später kam ein nützlicher Kopfschmuck nach Mexiko und wurde dann zu seinem nationalen Schatz. Heutzutage sind Sombreros auf den Straßen Mexikos nicht mehr so verbreitet, aber Touristen tragen sie gerne am Strand.
Sombreros trat in die Modekollektionen von Jean-Paul Gaultier, Roberto Cavalli und Moschino ein.
Guarachi - Mexikanische Sandalen
Guarachi sind flache Sandalen mit vielen Riemen. Die ersten Guarachi wurden aus zähen Yucca-Blättern und dünnen Seilen hergestellt. Später wurden Riemen aus Rohleder hergestellt. Die Guarachi der wohlhabenden Mexikaner wurden mit bunten Schnüren, Gold und Stickereien verziert. Jetzt sind diese Sandalen allgegenwärtig - sie werden von Männern, Frauen und Kindern getragen. Guarachi werden mit traditionellen weißen Hosen, langen Röcken und sogar Cocktailkleidern getragen. Auch in Europa ist dieses Schuhwerk weit verbreitet - es ist bequem, unprätentiös und am Fuß kaum zu spüren.