Jeder, der stirbt, hinterlässt persönliche Gegenstände und Kleidung. Dann stehen seine Angehörigen vor der Frage, was sie mit diesen Dingen anfangen sollen. Im Laufe der Zeit haben sich unausgesprochene abergläubische Prinzipien herausgebildet, die oft kritisch sind.
Können die Sachen des Verstorbenen getragen werden?
Viele Menschen bestimmen selbstständig den Grad des Einflusses bestimmter Gegenstände und Dinge ihrer verstorbenen Angehörigen. Alles hängt allein von den psychologischen Eigenschaften eines Menschen, seinen persönlichen Überzeugungen und seiner Beziehung zu seiner Vergangenheit ab.
Geistig bodenständige Menschen können zum Beispiel ganz gelassen mit den Dingen des Verstorbenen umgehen, die es ihnen ermöglicht, sie ohne Gewissensbisse wegzuwerfen oder glücklich auf sich selbst zu tragen. Dies ist eher charakteristisch für vollständige Optimisten.
Laut Pfarrer Andrei Lorgus können und sollen die Gewänder des Verstorbenen getragen werden. Darüber hinaus glaubt Pater Andrei, dass es unter orthodoxen Christen im Allgemeinen einen Brauch gibt, die Dinge des Verstorbenen beim sogenannten Gedenken an seine Seele zu verteilen.
Wer durch die Sachen der Verstorbenen die Kontinuität der Generationen und den Zusammenhang von Zeiten oder Epochen spürt, wird sie gar nicht loswerden wollen, aber auch nicht riskieren, sie anzuziehen. Für solche Menschen werden diese Dinge eher eine Art psychologische Unterstützung sein als Gegenstände der persönlichen Garderobe.
Für die dritte Personengruppe hingegen werden die Sachen eines verstorbenen Verwandten eine Belastung sein, da sie endlos an ihn erinnern werden. Irgendwann wirst du sie loswerden wollen.
Mann und Vorurteil
Wie sie sagen, wie viele Menschen haben so viele Meinungen. Jeder sieht darin etwas anderes. Dennoch gibt es in dieser Situation, ungeachtet der Überzeugungen, einige, wenn man so sagen darf, kaum sichtbare Prinzipien.
Hinter den Kulissen glaubt man, dass solche Dinge getragen werden können, aber unter einer Bedingung: wenn sie nicht darin gestorben sind. Da Menschen nicht in all ihrer Kleidung gleichzeitig in eine andere Welt aufbrechen können, wird diese Situation stark vereinfacht. Nach diesem Aberglauben soll man genau die Kleider verbrennen, in denen der Verstorbene zu Lebzeiten den letzten Tag seines Lebens erlebt hat.
Ein anderer Priester, Erzpriester Alexander Ilyashenko, glaubt, dass es keinen Grund gibt, die Kleidung des Verstorbenen zu tragen oder nicht. Der Priester ruft dazu auf, nicht dem Aberglauben zu erliegen und zu beten, dass die Seele des Verstorbenen ruht.
Diejenigen, die ungeachtet des Aberglaubens alle Dinge des Verstorbenen loswerden wollen, sollten dies so behutsam wie möglich tun, um ihren Besitzer nicht zu beleidigen. Das bedeutet, dass Sie Ihre Kleidung nicht einfach auf eine Deponie werfen müssen. Sie sollten es nicht einmal in der Erde vergraben. Sie müssen nur Ihre Kleidung verbrennen.
Manche Leute ziehen es vor, alle Kleidungsstücke eines verstorbenen Verwandten loszuwerden und sie der Kirche zu geben. Und daran ist nichts auszusetzen. Sie können auch Dinge an Personen verteilen, die sie brauchen.