1924 wurde auf Initiative der Kommunistischen Partei Deutschlands eine Organisation der Arbeiterselbstverteidigung gegründet, die sich "Union der Rotfrontsoldaten", später besser bekannt als "Rote Front", nannte. Diese Gewerkschaft war die Antwort der Arbeiter auf die Intensivierung der Aktivitäten der paramilitärischen Strukturen mit faschistischer Orientierung.
„Union der Roten Frontsoldaten“: Arbeiterselbstverteidigung
Die Rot-Front war ein Zusammenschluss von Sozialdemokraten, Kommunisten und parteilosen Arbeitern, die das 23. Lebensjahr vollendet hatten. Für Jugendliche gab es die sogenannte „Rote Front der Jugend“. Bis Ende der 1920er Jahre zählten sowohl Verwandte als auch nahestehende Personen, die ihre Ziele der Gewerkschaft verfolgten, mehr als zweihunderttausend Mitglieder in ihren Reihen. Ernst Thälmann, einer der Führer der deutschen Kommunisten, leitete die Rot-Front. Unter seiner Führung wurden in einzelnen Betrieben Gewerkschaftszellen geschaffen. Die Organisation hatte auch eine eigene Zeitung namens Red Front.
Unter den Mitgliedern der Rot Front Organisation gab es einen besonderen Gruß. Es bestand darin, den Namen der Gewerkschaft auszusprechen, was von einem schneidigen Heben des rechten Unterarms mit einer zur Faust geballten Handfläche begleitet wurde. Die so erhobene Faust war ein Symbol für die Macht der Arbeiterklasse, ihre Widerstandsfähigkeit und die Stärke, die aus der Gewerkschaft der Arbeiter kam. Ihrem Zusammenhalt ist es zu verdanken, dass sich die Rot Front in der Arbeitswelt großer Beliebtheit erfreute.
Die Aufgaben der Arbeitergewerkschaft bestanden darin, Arbeiterorganisationen vor faschistischen Jugendlichen zu schützen, bei Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen für Ordnung zu sorgen. Die Rot-Front beteiligte sich aktiv an der Aufdeckung der militaristischen Pläne des aufkommenden Faschismus in Deutschland. Tatsächlich war die "Union der Roten Frontsoldaten" der Kern einer vereinten Arbeiterfront. Im Mai 1929 wurden die Aktivitäten der Organisation verboten, woraufhin die Gewerkschaft begann, illegal zu arbeiten, die bis zur Machtergreifung der Faschisten im Jahr 1933 existierte.
Rot Front und Modernität
Die Traditionen der Arbeiterbewegung in Deutschland spiegeln sich in der heutigen russischen Realität wider. Im Februar 2010 kündigten linke Aktivisten die Gründung einer politischen Partei namens ROT Front an. Der Name verwendet eine Abkürzung, die für "Russian United Labour Front" steht. Diese Organisation verbindet mit der deutschen "Union der Roten Veteranen" nicht nur die Übereinstimmung im Namen, sondern auch die politischen Ziele.
Bevor die russische ROT-Front ein offiziell anerkannter Verband wurde, musste sie mehrere Registrierungsverweigerungen durchmachen. Das russische Justizministerium hatte es nicht eilig, der linken Gewerkschaft den Status einer politischen Partei zu verleihen, und stellte jedes Mal fest, dass die vorgelegten Dokumente nicht mit den gesetzlichen Anforderungen übereinstimmten. Die offizielle Registrierung der Linkspartei wurde erst Anfang Dezember 2012 abgeschlossen.