Der Idealismus ist eine der Richtungen in der Entwicklung des philosophischen Denkens. Diese Strömung war anfangs nicht gleichmäßig. Im Zuge der philosophischen Anschauungen bildeten sich zwei unabhängige Zweige heraus - der subjektive und der objektive Idealismus. Die ersten stellten die menschlichen Empfindungen in den Vordergrund und erklärten sie zur Quelle der Realität. Und die Vertreter des objektiven Idealismus hielten das göttliche Prinzip, den Geist oder das Weltbewusstsein für das Grundprinzip von allem.
Die Geburt des objektiven Idealismus
Vertreter verschiedener Schulen des objektiven Idealismus verwiesen auf verschiedene Gründe für die Entstehung und Entwicklung der Wirklichkeit. Religiöse Philosophen stellten Gott oder das göttliche Prinzip in den Mittelpunkt der Welt. Andere Denker, die man die Welt nennt, werden die Hauptursache für alles sein. Der deutsche Philosoph Hegel, der seine Theorie des Idealismus am konsequentesten und vollständigsten entwickelt hat, glaubte, dass das Grundprinzip der Realität der absolute Geist ist.
Den Anfang des objektiven Idealismus legten die griechischen Philosophen Pythagoras und Platon. Sie und ihre direkten Anhänger leugneten die Existenz der materiellen Welt nicht, glaubten aber, dass sie den Prinzipien und Gesetzen der idealen Welt gehorcht. Die materielle, objektive Realität wurde zum Spiegel der Prozesse erklärt, die sich im allumfassenden Bereich des Ideals abspielten. Die ganze Vielfalt der Dinge wird durch den idealen Anfang erzeugt, glaubte Platon. Gegenstände und Körperformen sind vergänglich, sie entstehen und gehen unter. Nur die Idee bleibt unverändert, ewig und unveränderlich.
Objektiver Idealismus findet sich auch in den religiösen und philosophischen Ansichten der alten Indianer. Die östlichen Philosophen betrachteten die Materie nur als einen Schleier, unter dem sich das göttliche Prinzip verbirgt. Diese Ansichten spiegeln sich in anschaulicher und phantasievoller Form in den religiösen Büchern der Indianer, insbesondere in den Upanishaden.
Weiterentwicklung des objektiven Idealismus
Viel später wurden die Konzepte des objektiven Idealismus von den europäischen Philosophen Leibniz, Schelling und Hegel entwickelt. Insbesondere Schelling stützte sich in seinen Werken bereits auf die Daten der Naturwissenschaften und betrachtete die in der Welt ablaufenden Prozesse in Dynamik. Aber als Anhänger des objektiven Idealismus strebte der Philosoph danach, alle Materie zu vergeistigen.
Der große deutsche Philosoph Hegel hat nicht nur zur Entwicklung des Idealismus, sondern auch zur Bildung der dialektischen Methode den bedeutendsten Beitrag geleistet. Hegel erkannte, dass der absolute Geist, den der Philosoph an die Stelle Gottes stellte, in Bezug auf die Materie das Erste ist. Der Denker wies der Materie eine untergeordnete Rolle zu und ordnete sie idealen Seinsformen unter.
Die Position des objektiven Idealismus spiegelte sich am deutlichsten in den Werken Hegels "Naturphilosophie" und "Wissenschaft der Logik" wider. Der Denker stattet den absoluten Geist mit allen Attributen des göttlichen Prinzips aus und verleiht ihm auch die Eigenschaft der endlosen Entwicklung. Bei der Beschreibung der Entwicklungsgesetze des Geistes stützte sich Hegel auf den Begriff des Widerspruchs, der in seinem Begriff als treibende Kraft für die Entwicklung eines idealen Prinzips annahm.