Kaseinleim kann als natürliche Paste tierischen Ursprungs eingestuft werden. Es wird aus einem speziellen Milchprotein namens Casein gewonnen. Daher der Name.
Wie wird Kaseinleim synthetisiert?
Es ist bekannt, dass Kaseinleim aus Milcheiweiß gewonnen werden kann. Anfang des 19. Jahrhunderts begann man in Deutschland und der Schweiz mit der industriellen Synthese. Bei der Herstellung eines solchen Klebstoffs treten normalerweise keine Schwierigkeiten auf. Zur Selbstherstellung von Kaseinleim sollten Sie beispielsweise fettarmen Hüttenkäse durch ein Sieb mahlen und in warmem Wasser abspülen. Dann wird dem resultierenden Brei einfach Ammoniak zugesetzt. Das Ergebnis sollte eine durchscheinende gallertartige Substanz sein. Es kann für Tischlerarbeiten verwendet werden.
Sie können Kaseinleim auf andere Weise synthetisieren. Fettarme Milch muss mit speziellem Filterpapier gefiltert werden. Dann sollte das Filtrat über Wasser gewaschen, in einen Strumpf gelegt und abgekocht werden. Übrigens ist Kochen notwendig, um Lipide zu entfernen. Es wird empfohlen, die resultierende Masse bei normaler Raumtemperatur zu trocknen. So wird trockenes Casein hergestellt. Dann wird Casein mit Wasser und Natriumborat gemischt. Dadurch erhält die Substanz adhäsive Eigenschaften.
Milcheiweißleim kann auch industriell hergestellt werden. Dazu wird den Produkten der Magermilchverarbeitung das sogenannte Lab zugesetzt. Interessanterweise kann manchmal Milchsäure verwendet werden, um Kaseinleim zu synthetisieren.
Eigenschaften und Anwendung des Klebers
Kaseinleim muss unbedingt Nitrate, Calciumkaseinat und Milchphosphate enthalten. Milcheiweiß löst sich nicht in Wasser, sondern verändert seine Struktur bei alkalischer oder saurer Einwirkung. Casein selbst enthält übrigens den gesamten Satz an essentiellen Aminosäuren.
Milcheiweißleim wird insbesondere zum Verkleben von Karton-, Keramik-, Porzellan-, Leder- und Kunststoffprodukten verwendet. Auch seine Verwendung ist für Fayencen und Polystyrol relevant. Normalerweise wird empfohlen, Holzprodukte mit diesem Leim zu verarbeiten. Durch die einzigartigen Eigenschaften dieses Stoffes kann die Struktur des Baumes deutlich verbessert werden. Aus diesem Grund wird bei der Möbelherstellung Kaseinleim verwendet. Es enthält zusätzliche Inhaltsstoffe wie Kolophonium, Kalk und Kupfersulfat. Sie bieten die Möglichkeit, den Klebstoff für verschiedene Holzarten zu verwenden. Möbel aus Kaseinpaste gelten übrigens als umweltfreundlich.