Am 26. April 1986 explodierte das vierte Kraftwerk im Kernkraftwerk Tschernobyl, was zur Freisetzung einer großen Menge radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre führte. Die Katastrophe von Tschernobyl hat Hunderttausende das Leben gekostet, und über ihre Ursachen wird immer noch diskutiert. Die Ereignisse dieser schicksalhaften Nacht wurden buchstäblich in Sekunden wiederhergestellt.
Anweisungen
Schritt 1
Am 25. April 1986 sollte der vierte Block des Kernkraftwerks Tschernobyl wegen planmäßiger vorbeugender Wartungen zwangsweise stillgelegt werden. Die Spezialisten mussten unter anderem den sogenannten „Run-Out des Turbinen-Generator-Rotors“durchführen, der im Notfall Teil des zusätzlichen Stromversorgungssystems war. Dieser Modus wurde nicht ausgearbeitet, die Tests wurden erst zum vierten Mal durchgeführt.
Schritt 2
Am 25. April gegen 3.37 Uhr wurde die Reaktorleistung um 50 Prozent reduziert. Das Notkühlsystem wurde abgeschaltet. Der Disponent von Kyivenergo verbot die Kapazitätsreduzierung, aber um 23:10 Uhr wurde das Verbot aufgehoben. Die Reaktorleistung wurde auf 700 MW thermisch und dann auf 500 MW reduziert.
Schritt 3
Am 26. April um 0:28 Uhr erfolgte die Umstellung auf einen automatischen Gesamtleistungsregler. Der Betreiber kam mit der Steuerung nicht zurecht, die Reaktorleistung sank auf kritische Werte. Es wurde beschlossen, die absorbierenden Stäbe des Reaktors zu entfernen und seine Leistung wiederherzustellen. Die Einbeziehung zusätzlicher Umwälzpumpen führte zu einer Erhöhung der Last des Turbinengenerators, einer Verringerung der Dampferzeugung. Bei niedriger Leistung näherte sich die Temperatur des Kühlmittels dem Siedepunkt.
Schritt 4
Um 1:23:39 Uhr ging die Notschutzleuchte am Taster der Bedienkonsole an. Die absorbierenden Stäbe bewegten sich, aber aus einer Reihe von Gründen wurde der Reaktor nicht abgeschaltet. Nach einigen Sekunden erschienen mehrere Notsignale, und dann verweigerten die sendenden Systeme die Arbeit.
Schritt 5
Die meisten Zeugen des Unfalls behaupten, dass es zwei starke Explosionen gegeben habe. Berichten zufolge gab es weitere Explosionen. Um 1:23:50 Uhr war der vierte Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl vollständig zerstört.
Schritt 6
Bei der Explosion kam nur ein Arbeiter des Kraftwerks ums Leben. Ein weiterer wurde schwer verletzt und starb am Morgen. Innerhalb von sechs Monaten starben 28 der 134 Mitarbeiter des Kernkraftwerks Tschernobyl und Mitglieder der Rettungsteams, die nach der Explosion an Strahlenkrankheit erkrankten.
Schritt 7
Am 26. April um 1.24 Uhr erhielt der diensthabende Offizier der paramilitärischen Feuerwache Nr. 2 ein Signal über einen Brand im vierten Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl. Gegen 4:00 Uhr gelang es den Feuerwehrleuten, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und auf dem Dach der Maschinenhalle zu lokalisieren, und bis 6:00 Uhr hatten sie es vollständig gelöscht. Dass in der Nähe des Reaktors eine gigantische Strahlungsmenge entstand, wurde erst um 3:30 Uhr bekannt. 69 Feuerwehrleute arbeiteten ohne besondere Schutzausrüstung. Sie trugen nur Helme, Fäustlinge und Kampfjacken (Leinwandgewänder).
Schritt 8
Mehrere Feuerwehrleute fühlten sich bereits gegen zwei Uhr morgens unwohl. Ärzte registrierten Erbrechen, Schwäche und den sogenannten nuklearen Sonnenbrand. Die Opfer erhielten Soforthilfe. Am 27. April wurden 28 Feuerwehrleute zur Behandlung im radiologischen Krankenhaus Nr. 6 nach Moskau geschickt.
Schritt 9
35 Stunden nach dem Unfall wurden im Radio von Pripyat Informationen über die vorübergehende Evakuierung von Stadtbewohnern ausgestrahlt. Das Land erfuhr von der Katastrophe, die sich erst am 28. April um 21:00 Uhr aus einem TASS-Nachrichtenbericht ereignet hatte.