Das ungestüme XXI. Jahrhundert lässt dem Normalbürger manchmal keine Zeit für Hausarbeit oder Einkäufe. Marktforscher sind zu dem Schluss gekommen, dass es unter diesen Bedingungen notwendig ist, die Geschäfte einem potenziellen Käufer näher zu bringen. Eine der modernen Technologien, die es Ihnen ermöglicht, Einkäufe zu tätigen, während Sie gezwungen sind, zu warten, wird in Form eines virtuellen Supermarkts implementiert.
Tesco, einer der größten Einzelhändler in Großbritannien, hat im August 2012 einen virtuellen Supermarkt am Londoner Flughafen Gatwick eröffnet. Darin können die Passagiere die benötigten Einkäufe über Smartphones mit Android- und iOS-Betriebssystemen tätigen.
Um einen Einkauf in einem Supermarkt zu tätigen, müssen Sie einen Schnappschuss des Barcodes machen, der dem von Ihnen ausgewählten Produkt aus einer Vitrine oder einem Display an der Wand entspricht. Dafür wird eine von Tesco freigegebene Spezialanwendung bereitgestellt, die auf einem Mobiltelefon vorinstalliert ist. Der virtuelle Supermarkt arbeitet mit sogenannten QR-Codes. Der Käufer muss einen solchen Code lediglich über sein Telefon scannen, woraufhin die ausgewählten Produkte in einen virtuellen Warenkorb gelegt werden.
Die Veranstalter des virtuellen Supermarkts erwarten zu Recht, dass während der erzwungenen Wartezeit Fahrgäste einkaufen gehen. Gleichzeitig wird es laut der Zeitung The Guardian möglich sein, die Lieferung ausgewählter Waren bis zum Zeitpunkt der Rückkehr von der Reise zu arrangieren.
Insgesamt sollen am Flughafen Gatwick mindestens zehn Displays zum Kennenlernen und Einkaufen installiert werden. Die Produktpalette ist breit genug, sie umfasst die beliebtesten Produkte der Handelskette Tesco. Es ist zu früh, über den Erfolg des Projekts zu sprechen, da die Innovation eine Änderung der Konsumgewohnheiten erfordert. Bisher sind Flughafenpassagiere laut Interviews mit Journalisten eher zurückhaltend beim virtuellen Einkaufen.
Dieser Supermarkt ist nicht der einzige auf der Welt. Ein Jahr zuvor fand in Seoul eine Werbekampagne statt, an der Tesco und Samsung teilnahmen. Es wurde beschlossen, den südkoreanischen virtuellen Supermarkt an U-Bahn-Stationen zu platzieren, damit U-Bahn-Passagiere während des Wartens auf den Zug einkaufen können. Die Seoul-Kampagne war erfolgreich, was es Tesco ermöglichte, seinen Einfluss auf dem europäischen Markt auszubauen.
